Dienstag, Februar 14, 2006

"Die Linken"

Heute war ich mal wieder auf der allseits beliebten Seite, auf der unabhängig und überparteilich und überhaupt von allem losgelöst über das, was wirklich auf der Welt passiert, berichtet wird -auf Indymedia. Neben den üblichen Berichten über Demonstrationen fand ich vier doch recht amüsante Beiträge.
In dem ersten Artikel (von kolumbienkampagne berlin) wurde noch einmal das Thema "Killer-Coke" durchgekaut, das ja bereits auf den Seiten des AStA's unser schönen Universität thematisiert wurde und beim Lesen des zweiten (von classwar) dachte ich mir "OK, das wird also der nächste Ausflug des Hernn N.F. in die Allgemeinpolitik sein.". In dem Artikel geht es darum, das eine Mutter in Spanien von in ihrem Arbeitgeber "Plus" auf die Strasse gesetzt wurde, nachdem sie kinderbetreuungsgerechte Arbeitszeiten eingeklagt hatte. "Plus" hat sich da allem Anschein nach inkorrekt verhalten, aber dann wiederum vor deutschen "Plus"-Filialen zu protestieren find ich dann doch schon wieder etwas merkwürdig.
Der nächste Artikel (von Peter Pawlak) soll herausstellen, das ein billiger Hitler-Schröder-Vergleich nicht strafbar sein soll. Meine Meinung: Die linke Szene scheint lieber Aufmerksamkeit zu erhaschen, als sich in eine seriöse Sachdebatte zu begeben.
Der vierte Artikel (von Nephrat) ist der absolute Hit. Da steht wie in Stein gemeißelt: "Da das Fotografieren von öffentlichen Bürgersteigen und als solches klar erkennbar war setze ich das Einverständniss der Personen voraus." Höchstwahrscheinlich geschrieben von einer Person, die sonst laut aufschreit, wenn sie mal wieder im öffentlichen Raum vom "Überwachungsstaat" gefilmt wird und dadurch zutiefst in ihrer Privatsphäre gestört wird. Naja.... (Es geht übrigens um Bilder von Rechten auf einer Nazi-Demo in Dortmund.)
In diesem Sinne: Lang lebe Indymedia, damit die "Konservativen" und Anhänger der "neoliberalen Allparteienkoalition" auch morgen noch etwas zu lachen haben! ... Achja, dies ist nicht mein Bewerbungsschreiben für die Aufnahme beim RCDS, dies ergänze ich jetzt nur, weil eine Äußerung in einem anderem Blog heute schon für Verwirrung gesorgt hat. ;-)
Hinweis: Dieser Beitrag entstand unter Verwendung von Artikeln, die mit der Creative Commons-Lizenz lizensiert sind.

3 Comments:

At 16 Februar, 2006 10:52, Blogger fnolz said...

Ist da irgendwas falsch angekommen?

Dass dein Listenkollege vom Liberalismus eher den Teil mit der wirtschaftlichen als den mit der persönlichen Freiheit bevorzugt ist, denke ich, nicht sooo geheim.

Und damit steht er nicht unbedingt auf FDP-Linie (zum Luftsicherheitsgesetz: [Link]; zum Cicero habe ich nichts zum Urteil, aber immerhin zum Fall an sich gefunden: [Link])

Das hat vorne und hinten nichts damit zu tun, dass sich einige Indymedia-Autoren unter Umständen den Ast selbst absägen, auf dem sie gerne sitzen würden. Und dass ich deren Meinung nicht vertrete.

Solltest du dir allerdings gedacht haben "wenn der fnolz den stombers versucht zu sticheln, dann kann ich dafür den fnolz sticheln", dann ist bei mir was falsch angekommen :-)

 
At 16 Februar, 2006 21:31, Blogger sebastiando said...

Meine Bemerkung war eher prophylaktisch gemeint, d.h. ich war mir nicht sicher wie meine Position rüberkommen würde. Anscheinend ist sie dann doch nicht so "rechts" angekommen, zumindest lese ich das jetzt so aus deinem Kommentar so heraus.
... und ein wenig sticheln wollte ich auch. ;-)

 
At 21 Februar, 2006 17:39, Blogger stombers said...

Ich verwehre mich gegen diese Darstellung. Ich halte die persönliche Freiheit für sehr wichtig und ohne sie wäre eine wirtschaftliche Freiheit auch nicht denkbar. Allerdings sollte sie für jeden gleich sein. Wenn mir ein BND-Agent einen geheimen Bericht gibt, so gehe ich dafür genauso in den Knast wie er - ein Journalist hingegen soll straffrei ausgehen? "Everybody ist equal, but some are more equal than others."

Zum Thema Luftsicherheitsgesetz... da bin ich einfach zu sehr Verantwortungsethiker [Link], als dass ich ein sehr abstraktes "ein Leben darf nicht gegen ein anderes aufgerechnet werden" gelten lassen könnte. Ich verweise an diese Stelle im übrigen auf Frau Zypries (SPD) verweisen, die davon ausgeht, dass "es Situationen geben kann, in denen Piloten der Bundeswehr von den Grundsätzen des Urteils aus Gewissensgründen abweichen könnten." [Link] - Was ein solches Vorgehen mit mehr persönlicher Freiheit zu tun hat, frage ich mich natürlich schon.

 

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